Maison Libre liebt Berlin. Ich liebe Berlin. Immer schon. Aber vor allem gerade jetzt, denn in den letzten Jahren entwickelte sich die Stadt zu einem veritablen Epizentrum. Nicht bloß wie gehabt in Sachen Kunst, Nachtleben, Musik und Parties…sondern auch in Sachen spannender Kulinarik. Ja – man isst und trinkt heutzutage richtig gut in Berlin! (Fun Facts: Kolja Kleeberg holte Ende der 90er Jahre den ersten Michelin Stern nach Berlin. 2016 gab es dann bereits 19 Restaurants mit zusammen 26 Sternen!)
Grün war die Stadt ja schon immer. Viel Platz, viel Raum, breite Strassen, viele Parks, Wälder, Seen & Flüsse. Etwas was wir zwar immer genossen, aber nie wirklich gewürdigt hatten, denn unsere typischen Berlin Aufenthalte bestanden ja vor allem aus:
a) viel zu spät Frühstücken
b) durch sympathische kleine Läden, Galerien, Antiquariate oder auch Museen schlendern. Geld ausgeben mit dem Gefühl Geld zu sparen (im Vergleich zu Zürich), super.
c) Lecker Abendessen (schon wieder gefühlt Geld gespart) & dann ganz wichtig
d) Bars, Clubs & Co. bis in den frühen Morgen (das gesamte gesparte Geld & mehr rausgehauen).
Eindeutig ein Spitzenprogramm aber mit 43 Jahren, potentiel nahender Mid Life Crisis und ungerecht schnell wachsendem Bauch kommt man nunmal auf komische Ideen: Warum nicht mal Wandern durch Berlin? So richtig Wandern, drei Tage lang, mit Rucksack, Regencape, Etappen, Hostels und allem was zu einer gepflegten Streckenwanderung so dazugehört. Plus die Zusatzjoker natürlich: Berlin`s Gastronomie, Nachtleben. Graffitis, Industriebrachen, die Spree und der “arm aber sexy” Charme einer richtigen Großstadt! Spitzenidee! Endlich einmal das grüne Berlin geniessen. Wandern bis die Füsse brennen und sich erst Abends verwöhnen & durch die Strassen von Berlin treiben lassen.
Nach etwas Recherche sind wir auf die «20 grünen Hauptwege» gestossen & wurden oben drauf von der freundlichen Sabine von der Berliner Senatsverwaltung mit zusätzlichn Tipps dazu versorgt.
Und siehe da: In Berlin kann man ganz einfach eine 3-tägige Wandertour gestalten. Die einen durch Wälder, entlang von Seen, über Sandstrände, entlang von Flüssen, langsam raus aus der Einsamkeit der Natur hinein in eine quirlige Metropole führt.
Ein Traum der trotz des nicht wirklich komfortablen Berliner Herbstwetters begeisterte. Und weil es so wunderschön war: hier ein paar Impressionen & Tipps für Euch. Denn so ein verlängertes Wochenende kann ich wirklich wärmstens Empfehlen !
Geniesst es,
Hagen
ESSEN&TRINKEN:
Gegessen haben wir bei dieser Tour im Standard, Jaja, Bandol sur Mer & zum Abschluss eine obligatorische & sensationell gute Falafel bei Dada`s.
ESSEN&TRINKEN – Nächstes Mal:
Wir freuen uns jetzt schon auf Lode und Stijn . Gehn ganz sicher auf einen late night Dessert ins «Coda«, Trinken uns durch die italienischen Weine bei «Briefmarken Weine» und lassen uns am Schluss so richtig verwöhnen im spannenden «Einsunternull» oder bei Benni über den Dächern im «Golvet«.
SCHLAFEN:
Übernachtet haben wir in Hostels. Wie es sich für eine Wanderrunde gehört. Richtig gut gefallen hat uns dabei das riesige und halbwegs bekannte Circus Hostel am Rosenthaler Platz. Die Zimmer warn O.K, die Brauerei im Keller ein Spass und der Flat White zum Frühstück zwar etwas dunkel geröstet, aber ansonsten tadellos. Die «Fabrik» in Kreuzberg können wir nicht vollen Herzens empfehlen. Trotz schöner, geräumiger Zimmer – die Bäder hatten einfach zuviel Hostel Charakter. Wir haben dort trotzdem super geschlafen nach unserer ersten langen Etappe. Wer in Kreuzberg schlafen möchte, sollte lieber ins Michelberger, & sich dort vom coolen Ambiente, der super sortierten Bar & dem Spitzenfrühstück begeistern lassen. Die 3te Nacht in Mitte verbrachten wir im Calma Mitte, neu, freundlich, gut gelegen – aber nicht soviel Charakter wie zum Beispiel das Honigmond.
LAUFEN:
Sabine von der zuständigen Senatsverwaltung gab uns folgenden Tipp, dem wir weitestgehende gefolgt sind: «Bezüglich der 20 grünen Hauptwege ist sicherlich eine Kombination von einigen Wegen sinnvoll. Besonders interessant sind sicherlich die ufernahen Wege zum Beispiel entlang der Spree oder auch der Wuhle. Aber auch die innerstädtischen Wege verlaufen durch viele grüne Oasen in Berlin.
Man könnte zum Beispiel vom S-Bahnhof Erkner (liegt zwar in Brandenburg, von dort ist aber der Einstieg nicht weit) beginnend den Weg 1 entlang bis zur Altstadt Köpenick laufen und von dort zum Weg 14 entlang der Wuhle bis nach Kaulsdorf und dann weiter auf dem Weg 8 bis zur Rummelsburger Bucht wandern. Hier kann man wieder auf den Weg 1 entlang der Spree wechseln und über das Regierungsviertel und den Großen Tiergarten bis zum Schloss Charlottenburg laufen um hier dann ggf. auf dem Weg 18 Richtung Grunewald weiterzuwandern.»