Unser kleines «Nix Wie Weg» Wochenende, Teil 2. Tatort:
Hautes Corbières.
Luftlinie ca. 25 km vom Mittelmeer entfernt, im hügeligen Hinterland zwischen Narbonne und Perpignan, dort schaltet und waltet der überaus sympathische, ruhige, gelassene, ja, fast schon scheue
Maxime Magnon.
Im Burgund aufgewachsen, das Handwerk erlernt im Beaujolais und im Languedoc. Über 100 jährige Carignan Reben, Grenache Noir, Cinsault, Macabeo, Grenache Gris und ein klein wenig Syrah hat er hier gefunden, zwar verteilt auf kleine, schwer zu bearbeitende Lagen – aber eben schöne Lagen, perfekte Ausrichtung, ideale Bodenkomposition und ganz wichtig: erschwinglich für den Jungwinzer. Bezahlbar da zu schwierig, zu anspruchsvoll, ungeeignet für maschinelle Arbeit und somit uninteressant für Grossbetriebe. Ein Glück für uns Geniesser, denn diese alten bzw. uralten Reben schenken uns ungemein geschmack- und charaktervolle Trauben!
Und aus diesen herrlichen Trauben keltert Maxime beeindruckend klare, frische und im Vergleich zur Region leichtere Weine, mit präziser Struktur und ganz viel Tiefgang. Weil wir euch aber nicht mit seitenlangen Geschwätz langweilen wollen, gibts nun die für uns wesentlichen Punkte kurz gefasst im Überblick. Bilder hat es leider nur vom Keller, für eine ausgiebige Tour durch die Weingärten fehlte dieses mal leider die Zeit. Das holen wir zur Erntezeit gerne nach.
Facts:
- Betriebsgrösse: 12ha (5ha Carignan, 2 Cinault, 2 Grenache Noire, 3ha Grenache Gris, Grenache Blanc und ein wenig Syrah)
- Unterhält Schafe und Rinder als natürliche Düngerlieferanten, Grasbekämpfer, Bodenauflockerer etc.
- Verkauft seine Weine seit Jahren immer an die gleichen Endkunden. Nimmt nur selten und ausgewählt neue Verteiler auf.
- Produziert «Vin Libre» par Excellence. Verzichtet auf jegliche Zusatzstoffe und führt keinem seiner Weine mehr als 5mg SO2/Schwefel zu. Keineswegs ideologisch stur, sondern je nach Jahrgang und je nach Bedarf. Campagnès konnte er seit 2009 komplett SO2 frei abfüllen. Rozeta im Schnitt 2, 3 mg/l.
- Maxime redet ungern über «Vin Libre» bzw. «Vin Naturel». Klassifizierungen sind ihm unsympathisch. Er möchte gute Weine machen, Weine die er selbst gerne trinkt, die aus nachhaltigen Weingärten stammen, frei von Chemie und Zusätzen. Ehrlich gefertigt ohne Tricks und Hilfsmittelchen.
- Spielt gekonnt mit verschiedenen Ausbauformen. Je nach Traubensorte verwendet er grosse Fässer (Foudre), kleinere Fässer (Barriques, Pieces) um den Risiken Oxidation bzw. Reduktion gezielt entgegen zu wirken. Dies scheint uns ein wesentliches Element bei der Vermeidung von grossen SO2/Schwefelmengen.
- Überwacht die Temperatur des Lesegutes penibel. Er erntet im noch kühlen Morgengrauen und bringt die Trauben sofort in seinen kühlen Keller. Wichtig! So gelingen ihm die frischen, kein bisschen überreif oder gar klebrigen Fruchtaromen,